Jonas Olesen Oktober 22, 2024 6 min read

NIJ-Standard 0106.01 für ballistische Helme

 

Der NIJ-Standard 0106.01 bezieht sich speziell auf die ballistischen Anforderungen für schusssichere Helme, während der NIJ-Standard 0101.06 schusssichere Westen und Hartballistik-Platten umfasst. Eingeführt im Jahr 1981, gilt NIJ 0106.01 heute als veraltet, da die Materialien, die jetzt verwendet werden, deutlich leichter und widerstandsfähiger sind. Infolgedessen führen viele Hersteller Tests durch, die über die ursprünglichen Spezifikationen der Norm hinausgehen, um diesen Verbesserungen Rechnung zu tragen.

Der NIJ-Standard 0106.01 konzentriert sich auf drei verschiedene ballistische Stufen

Der NIJ-Standard 0106.01 konzentriert sich auf drei verschiedene ballistische Stufen, die jeweils unterschiedliche Bedrohungsniveaus und Munitionsarten berücksichtigen. Diese Stufen geben einen Überblick über die Schutzanforderungen, die notwendig sind, damit schusssichere Helme effektiv verschiedene ballistische Bedrohungen abwehren können.

 NIJ standard 0106.01 has focus on 3 different ballistic levels
Wie bereits zuvor erwähnt, umfasst der Standard nicht die neuesten Bedrohungen. Daher verwenden viele Hersteller jetzt eine modifizierte Version des NIJ-Standards 0106.01, die sich nach den im NIJ-Standard 0101.06 für schusssichere Westen festgelegten Bedrohungsniveaus richtet. Dies beinhaltet Tests mit .44 Magnum und .357 SIG Geschossen für das Schutzniveau 3A. Die ursprünglichen Schutzniveaus gelten nach heutigen Maßstäben als veraltet und unzureichend.

NIJ-Standard 0106.01 (modifiziert)

 NIJ standard 0106.01 (Modified)
Dies führt zu einem ballistischen Helm, der in der Lage ist, die modernsten Bedrohungen durch Handfeuerwaffen abzuwehren. Ein deutlicher Unterschied lässt sich feststellen, wenn man die Testwaffen und die erhöhte Geschossgeschwindigkeit betrachtet. So ist zum Beispiel das .357 SIG FMJ 90 m/s schneller als das 9 mm FMJ, was die gesteigerte ballistische Leistung verdeutlicht.

Wählen Sie immer einen ballistischen Helm, der nach dem modifizierten NIJ-Standard 0106.01 getestet wurde

Es ist wichtig, den Kauf von Helmen zu vermeiden, die nur gemäß dem ursprünglichen NIJ-Standard 0106.01 auf NIJ level II getestet wurden, da sie möglicherweise keinen ausreichenden Schutz gegen moderne Bedrohungen bieten.

Ihr ballistischer Helm sollte mindestens nach der modifizierten Norm getestet sein, bei der er für NIJ IIIA (3a) geprüft wurde. Ein nach Level 3a getesteter Helm bietet erheblich mehr Schutz. Gleichzeitig wird der V50-Wert bei einem ballistischen Helm, der in der Lage ist, ein .44 Magnum und .357 SIG Geschoss zu stoppen, deutlich besser sein.

V50 gegen Splitter

Der V50-Wert misst die Widerstandsfähigkeit eines ballistischen Helms gegen Splitter. Dieser Standard wurde ursprünglich für ballistische Westen entwickelt und wird heute auch auf Kampfausrüstung und ballistische Helme angewendet, um die Bedeutung des Splitterschutzes zu verdeutlichen. Ein umfassender Schutz erfordert sowohl wirksamen Splitterschutz als auch Durchschusshemmung.

Zur Messung des V50-Wertes werden verschiedene FSPs (Splitter) verwendet, wobei die gängigste Splittergröße 1,1 g beträgt. Der Splitter wird mit einer bestimmten Geschwindigkeit abgeschossen, wodurch man die Widerstandsfähigkeit des Helms gegenüber dem Splitter messen kann.

Die am häufigsten verwendeten Standards zum Testen des Splitterschutzes eines ballistischen Helms sind:

  • US Standard – Mill STD 662 E
  • UK Standard – UK / SC / 5449
  • NATO Standard – STANAG 2920

Bei Protection Group Danmark werden all unsere Helme gemäß STANAG 2920 und MILL STD 662 E getestet. Unsere ballistischen Helme können Geschosse mit einer Geschwindigkeit von bis zu 700 m/s stoppen, wobei die höchste F6-Stufe bei STANAG 2920 bei 650 m/s liegt. Ein ballistischer Helm muss dafür getestet werden!