
Wann ist Ihre Weste stichsicher?
Dies festzustellen kann schwierig sein, da die Normen für schusssichere Westen und Stichschutzwesten oft in einer sehr technischen Sprache verfasst sind, die schwer zu interpretieren ist.
Bei Protection Group Denmark nutzen wir den amerikanischen Standard des National Institute of Justice (NIJ), ein Verfahren, das sicherstellt, dass Ihre schusssicher Weste oder Stichschutzweste korrekt getestet wurde.
NIJ und HOSDB (britischer Standard) sind die weltweit am häufigsten verwendeten Standards für schusssichere Westen und Stichschutzwesten. Ihre Testmethoden sind sehr ähnlich.
Heute behaupten viele Anbieter, dass ihre Westen – egal ob schusssicher oder stichsicher – Messerangriffe effektiv abwehren können. Es sollte jedoch klar auf der Weste angegeben sein, gegen welche konkreten Bedrohungen sie ausgelegt ist.
Eine Stichschutzweste ist darauf ausgelegt, einer bestimmten Kraft (Joule) standzuhalten, die auf der niedrigsten Stufe 1 bei 24 Joule für E1 und 36 Joule für E2 liegt. Dies ist laut NIJ und HOSDB die niedrigste Stufe.
Stichschutzwesten
Eine Stichschutzweste sollte nach NIJ-Standard 0115.00, dem Standard für „Stichfestigkeit von persönlichen Schutzwesten“, getestet werden. Dieser Standard umfasst die NIJ levels 1, 2 und 3 und gibt die Kräfte an, die die Weste abwehren soll. Diese Informationen müssen sowohl auf dem Carrier als auch auf der Innenseite der Weste deutlich sichtbar angebracht sein.
Der Carrier verfügt über ein kleines Etikett (meistens auf der Rückseite), auf dem die Modellnummer, Größe, Herstellungsdatum, Seriennummer und der Standard angegeben sind, nach dem die Stichschutzweste zugelassen ist. Im Inneren der Weste wird deutlich darauf hingewiesen, dass die Einlagen stichsicher gemäß Stufe 1 sind, und dass die Weste NUR nach dem Test gemäß NIJ-Standard 0115.00 stichsicher ist
Es sieht dann folgendermaßen aus (kann je nach Hersteller der Stichschutzweste variieren):
Überprüfen Sie immer die Etiketten auf dem Carrier und der Einlage, um sicherzustellen, dass die Weste nach einem bestimmten Standard getestet wurde. Seien Sie vorsichtig, denn viele Online-Verkäufer behaupten, ihre schusssicheren Westen seien auch stichsicher, ohne entsprechende Zertifizierung.
In solchen Fällen erhalten Sie möglicherweise eine schusssichere Standardweste, die nur 5-10 Joule eines Messers mit einer Eindringtiefe von bis zu 20 mm standhält. Dieses Schutzniveau bedeutet, dass ein einzelner Messerangriff die Weste durchdringen und möglicherweise tödliche Verletzungen verursachen könnte.
Internationale Stichschutznormen setzen einen Mindestschutz der Stufe 1 bei 35-36 Joule an, da die Weste bei diesem Schutz zwar schwer zu durchdringen ist, aber dennoch nicht undurchdringlich ist. Die Schutzniveaus 2 und 3 bieten erweiterten Stichschutz für Personen, die ein höheres Sicherheitsniveau gegen Stichbedrohungen benötigen.
So erkennen Sie, ob Ihre Schutzweste wirklich stichsicher ist
1. In Dänemark, Deutschland, Norwegen und Schweden wurden viele sogenannte „stichsichere“ Westen gefunden, die lediglich eine quadratische Metallplatte auf der Vorder- und Rückseite enthalten, umgeben von Kunststoffmaterial. Diese Westen sind nur im Bereich der Metallplatte stichfest, während die Kunststoffbereiche nur geringen Schutz gegen Messerangriffe bieten.
2. Fordern Sie vom Verkäufer einen Prüfbericht zur Stichschutzweste an. Dieser Bericht sollte klar angeben, nach welchem Standard und welchem Schutzniveau die Weste getestet wurde, sowie die Eindringtiefe für jeden E1- und E2-Impact der Testklingen.
3. Wenn Sie eine Stichschutzweste gekauft haben und auf dem Etikett im Inneren der Hinweis „Nicht zum Schutz gegen Gewehrfeuer oder scharfe oder spitze Gegenstände bestimmt“ steht, handelt es sich tatsächlich um eine schusssichere Weste, die KEINEN Schutz gegen Bedrohungen durch scharfe oder spitze Waffen bietet.
4. Seien Sie vorsichtig bei Stichschutzwesten ohne Etiketten oder Informationen zur Identifizierung. Ein solches Produkt stammt wahrscheinlich nicht von einem seriösen Hersteller, da Schutzwesten gemäß den Vorschriften mit Anweisungen sowohl auf dem Carrier als auch auf den stichsicheren Einlagen gekennzeichnet sein müssen.
Setzen Sie Ihre Sicherheit an erste Stelle, indem Sie diese einfachen Erkennungstipps verwenden, um festzustellen, ob Ihre Schutzweste tatsächlich Stichschutz bietet.
- Überprüfen Sie die Etiketten sowohl auf dem Carrier als auch auf den Einlagen
- Vermeiden Sie No-Name-Schutzwesten
- Kaufen Sie mindestens eine Stichschutzweste des Schutzniveaus 1
- Kaufen Sie niemals eine Stichschutzweste, bei der keine Angaben über das Schutzniveau vorhanden sind.